Schloss der Liebe

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Das Schloss der Liebe

Es ist eine Liebe, die es wohl nur einmal auf dieser Welt gibt. Um seine Traumfrau zu erobern, baute Johann Elbe ein Schloss für sie: in 26 Jahren härtester Arbeit.

Kleine Prinzessin, flüsterte Johann Elbe seiner Schulfreundin Ludmilla in der Klasse, auf dem Schulhof und beim Spielen häufig ins Ohr. Das schlanke blonde Mädchen lachten den Bauerbuben aus: Prinzessinnen wohnen in einem Schloss, aber nicht neben einem Kuhstall wie du!

Als Ludmilla 20 war und Johann sie immer noch Prinzessin nannte, meinte sie schmunzelnd: Bau deiner Prinzessin ein Schloss, dann zieht sie zu dir.

Was für Ludmilla Spass war, war für Johann ernst. Er baute tatsächlich ein echtes Schloss mitten in sein österreichisches Heimatdorf Globasnitz(Kärnten).

Unglaublich: Alles hat er allein gemacht. Als Architekt, Statiker, technischer Zeichner, Konstrukteur, Mauerer, Schreiner, Dachdecker, Elektriker und Glaser. Anregungen holte sich der Schreiner bei Burgen und anhand von Skizzen.

1976 begann er mit dem Bau und riss den alten Kuhstall ab. In jahrzehntelanger Arbeit entstand ein Traumschloss mit Türmen in zartem Zitronengelb mit schweren Eichentüren, deren Verziehrungen Johann Elbe in mühsamer Handarbeit selber gefertigt hat.

Schloss Elberstein war nach 26 Jahren Bauarbeit fertig und wird als Wunder von Globasnitz bezeichnet, denn niemand hätte geglaubt, dass ein Mensch so ein Bauwerk allein schaffen könnte.

Doch was geschah mit Schulfreundin Ludmilla? Es tönt wie im Märchen, ist aber Realität. Als Johann Elbe sie fragte, ob sie als Prinzessin mit ihm glücklich werden wolle, sagte sie: Ja, ich will! Er nennt die Schlossherrin, Herrin auf Schloss Elberstein.

Um den Bau auch innen zu perfektionieren, unterstützt Prinzessin ihren Mann. Sie häkelt Blumengestecke, bemalt mit Sachverstand und Fingerfertigkeit, die Selbst gegossenen Putten. Sie betreut die schlosseigenen Hühner. Die Eier tauscht sie im Dorf gegen Brot, Zucker und Mehl. Geld ist knapp auf dem Schloss, lächelt Ludmilla. Den Verdienst investieren wir in den Bau und bauen jeden Tag ein bisschen weiter an unserem Traum.

Es ist eine wahre Geschichte. Ich finde sie traumhaft schön. Das gibt es, glaube ich, nur einmal auf dieser Welt!

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